Die Aktivierung der Mantelreibung von Bohrpfählen kann nur dann erfolgen, wenn auch eine Setzung des Bohrpfahls stattfindet. Werden Bohrpfähle im Festgestein gegründet, so kann diese Setzung grundsätzlich nicht garantiert werden und die Mantelreibung darf nach den gültigen Regeln der Technik in diesem Fall nicht angesetzt werden. Aus diesem Grund werden derartige Bohrpfähle im Festgestein in der Regel als reine Spitzendruckbohrpfähle dimensioniert, welche die Lasten nur über die Pfahlfußfläche in den Untergrund ableiten.
Mithilfe eines Einbauteils in Form einer Stauchdose, die in den Pfahl eingesetzt wird, konnte unter Laborbedingungen an kleinformatigen Bohrpfählen gezeigt werden, dass eine definierte, vorher festgelegte, reproduzierbare Setzung erreicht werden kann. Die maximal mögliche Setzung kann dabei durch die Konstruktion der Stauchdose in nahezu beliebiger Größenordnung spezifisch vorgegeben werden, sodass keine unkontrollierte, größere, gegebenenfalls für das zu gründende Bauwerk schädliche Setzung, erfolgen kann. Gleichzeitig kann durch die massive Konstruktion der Stauchdose nach erfolgter Setzung (respektive dem „Schließen“ der Dose) der Widerstand über die Pfahlfußfläche uneingeschränkt aktiviert oder angesetzt werden. Die Installation der Stauchdose ermöglicht somit den Ansatz eines größeren Gesamtwiderstandes des Bohrpfahls und somit eine deutlich wirtschaftlichere Gründung als sie derzeit praktiziert wird.