Rekombinante Proteine als Therapeutika in derklinischen Onkologie
Proteine, die als rekombinante Moleküle der Onkologie zur klinisch-therapeutischen Verfügung stehen, umfassen im Wesentlichen monoklonale Antikörper, Interferone und hämatopoietische Wachstumsfaktoren. Etablierte Antikörper sind Rituximab (Lymphome), Trastuzumab (HER-2 positives Mamma- und Magenkarzinom), Bevacizumab (Antiangiogenese-Faktor bei diversen Tumoren) und ein paar andere - die Liste mehrt sich laufend. Interferone, zunächst mit großen therapeutischen Hoffnungen verknüpft, haben einiges an Bedeutung verloren, beispielsweise in der Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie oder der Haarzellenleukämie. Unter den Wachstumsfaktoren gehören G-CSF (Stimulation der Myelopoiese und Gewinnung hämatopoietischer Stammzellen) und teilweise Erythropoietin (Verbesserung der zytostatika-bedingten Anämie) zum onkologischen Alltag. Wie bei allen Medikamenten sind gute kontrollierte klinische Phase-III-Studien erforderlich, um diesen interessanten Substanzen den angemessenen Stellenwert in der klinischen Praxis zuzuteilen. Die hohen Kosten rekombinanter Proteine erfordern zunehmend Kosten-Nutzen-Analysen als Zusatz zu den „klassischen“ Phase-III-Registrierstudien.