Patientenedukation während des stationären Aufenthalts nach Nierentransplantation
Durch die Nierentransplantation treten Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz in eine neue Krankheitsphase ein. Es stellte sich die Frage, welches Wissen und welche Fähigkeiten für ein sicheres Selbstmanagement unmittelbar nach der Transplantation relevant sind. Das Ziel des Projekts war, ein evidenzbasiertes Edukationsprogramm für Patienten in der stationären Phase nach Nierentransplantation zu erarbeiten. Dazu wurde ein partizipativer Aktionsforschungsansatz gewählt. Das Projekt wurde mit einer interprofessionellen Projektgruppe unter der Leitung einer Advanced Practice Nurse durchgeführt. Auf Basis einer systematischen Literaturarbeit und qualitativen Befragungen von Patienten und Fachexperten wurde das Edukationsprogramm entwickelt und implementiert. Kerneinheiten des Programms sind das Erlernen der korrekten Medikamenteneinnahme sowie die Beobachtung und Interpretation von Symptomen. Die Inhalte wurden in einer Patientenbroschüre und die Strukturen in einer Arbeitsanweisung dokumentiert. Die individualisierte Edukation unterstützt den Patienten neben dem Aneignen von relevantem Wissen auch im Erlernen von praktischen Fähigkeiten, Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeiten. Eine Pilotevaluation zeigte, dass Patienten mit kognitiven Einschränkungen einen besonderen Beratungsbedarf haben, der das erarbeitete Angebot übersteigt. Bei der Weiterentwicklung des Programms werden psychosoziale Themen eingeschlossen und das Programm entlang des Krankheitspfades geplant. Es wird in der prä-transplantären Phase beginnen und die Langzeitbetreuung einschließen.