Hepatozelluläres Karzinom: Innovative Therapieansätze

Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (14) ◽  
pp. 553-562
Author(s):  
Mohr

Nur für Patienten mit kleinen hepatozellulären Karzinomen (HCC) bestehen befriedigende therapeutische Möglichkeiten durch Resektion, Lebertransplantation und lokalablative Verfahren. Die systemische Behandlung des weiter fortgeschrittenen HCC stellt aufgrund der hohen Resistenz der Tumorzellen gegenüber Chemotherapien und der Strahlentherapie sowie durch die Toxizität dieser Therapieformen bei der meist vorliegenden deutlichen Leberfunktionseinschränkung der Patienten ein bisher ungelöstes Problem dar. Innovative Therapiestrategien machen sich das zunehmende Wissen über molekulare Mechanismen der Tumorbiologie des HCC zunutze. Diese Therapien sind gezielt gegen spezifische molekulare und zelluläre Strukturen gerichtet, die für die Entstehung, Progression und Metastasierung des HCC von Bedeutung sind. Sie richten sich z.B. gegen Wachstumsfaktoren und ihre Rezeptoren, die intrazelluläre Signaltransduktion oder versuchen in den Zellzyklus einzugreifen. Die Hemmung der Tumor-Angiogenese ist ein weiterer therapeutischer Ansatz, der sich nicht gegen die Tumorzellen sondern gegen die Gefässneubildung richtet. Gentherapeutische Ansätze zielen darauf, nach Gentransfer «therapeutischer Gene» in Zielzellen biologisch hochaktive Proteine zu exprimieren. So genannte onkolytische Viren sind in der Lage, sich spezifisch in Tumorzellen zu vermehren und diese durch Zell-Lyse abzutöten. Ihre Effizienz kann durch zusätzliche gentherapeutische Mechanismen deutlich verstärkt werden. Die Induktion einer immunologischen Tumorabstossung ist das Ziel immuntherapeutischer Ansätze. Durch Immunisierung mit Tumorantigenen oder mit Tumor-Lysaten oder durch adoptiven Transfer aktivierter Immunzellen soll eine gegen das Tumorgewebe gerichtete Immunreaktion erzeugt werden, die zu einer Destruktion der Tumorzellen durch spezifische Effektorzellen führt.

2010 ◽  
Vol 67 (3) ◽  
pp. 105-116 ◽  
Author(s):  
Johannes Bitzer ◽  
Judith Alder

Die Sexualmedizin ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem integralen Bestandteil der medizinischen Grundversorgung von Frauen geworden. Ärzte brauchen deshalb einerseits die kommunikativen Fertigkeiten, um mit Patientinnen ein Gespräch über Sexualität zu führen und andrerseits ein Wissen über Modelle zur menschlichen Sexualität, über Klassifikationssysteme von Sexualstörungen und über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten. Der diagnostische Prozess reicht von der Deskription des sexuellen Problems hin zur Abklärung der konditionierenden Faktoren. Diese lassen sich differenzieren in biologische Faktoren, intraindivuelle und interpersonelle psychologische Faktoren und schließlich soziokulturelle Faktoren, die jeweils als prädisponierende, auslösende und erhaltende Faktoren wirksam werden können. Der therapeutische Prozess ist gekennzeichnet durch ein Stufenprogramm, welches auf psychoedukativen und beratenden Interventionen basiert. Darauf aufbauend besteht die Therapie häufig aus einer Kombination pharmakologischer Interventionen (Hormone, PDE5-Hemmer) und spezifische psychotherapeutischer Maßnahmen (sensate focus, kognitive Interventionen, paartherapeutische Verfahren).


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (6) ◽  
pp. 381-388
Author(s):  
Susanne Angehrn ◽  
Sebastian Tschernitz

Zusammenfassung. Aktinische Keratosen (AK) sind durch chronische UVB-Schädigung verursachte Hautveränderungen, die durch gesteigerte Verhornung und Dysplasie der Hautzellen gekennzeichnet sind. AK können in ein Plattenepithelkarzinom übergehen. Die Prävalenz dieser an Sonnenlicht-exponierten Hautstellen auftretenden Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Die Diagnose ist häufig eine Blickdiagnose. In Rezidiv- oder Zweifelsfällen sollte eine histologische Sicherung erfolgen. Therapeutisch kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung, von ablativen bis topisch-medikamentösen Verfahren. Die Prävention hat einen hohen Stellenwert. Dieser Artikel will über das Krankheitsbild informieren, Hilfestellung bei der Erkennung bieten und therapeutische Möglichkeiten aufzeigen.


2009 ◽  
Vol 47 (09) ◽  
Author(s):  
R Siaj ◽  
V Sauer ◽  
T Todorov ◽  
J Haberland ◽  
A Zibert ◽  
...  

2010 ◽  
Vol 222 (S 01) ◽  
Author(s):  
S Tierling ◽  
NY Souren ◽  
S Reither ◽  
H Neitzel ◽  
G Gillessen-Kaesbach ◽  
...  

2015 ◽  
Vol 41 (08) ◽  
Author(s):  
S Müerköster ◽  
K Wegehenkel ◽  
M Witt ◽  
A Arlt ◽  
M-L Kruse ◽  
...  

2005 ◽  
Vol 5 (04) ◽  
pp. 178-182
Author(s):  
Wieland Kiess ◽  
Manuela Schulz ◽  
Sabine Liebermann ◽  
Roland Pfäffle ◽  
Peter Bührdel ◽  
...  

ZusammenfassungDas Smith-Lemli-Opitz-Syndrom wird durch einen Defekt des letzten Schrittes der Cholesterolbiosynthese, den Mangel an 7-Dehydrocholesterolreduktase, verursacht. Die Akkumulation der Metaboliten 7-Dehydrocholesterol und 8-Dehydrocholesterol, die die wichtigsten biochemischen Marker für die Diagnose der Erkrankung darstellen, sowie der Mangel an Cholesterol können zu multiplen kongenitalen Anomalien führen. Die Ursache des Enzymmangels sind Mutationen innerhalb des DHCR7-Gens, welches auf Chromosom 11q13 lokalisiert ist. Therapeutische Möglichkeiten bestehen in der Gabe von Cholesterol und im Notfall Fresh Frozen Plasma (FFP); der therapeutische Nutzen von Statinen befindet sich zurzeit in der klinischen Erprobung.


2011 ◽  
Vol 20 (03) ◽  
pp. 227-232
Author(s):  
B. Obermayer-Pietsch

ZusammenfassungDie genetischen Grundlagen der Osteoporose werden seit Langem intensiv beforscht. Bisher wurden bereits zahlreiche wichtige Kandidatengene für Knochendichte identifiziert – genetische Varianten in diesen Genen sind für einen Teil der individuellen Knochenmasse verantwortlich. Relevante Stoffwechselwege werden bereits für therapeutische Anwendungen genutzt. Aufgrund von neuen großangelegten genomweiten Assoziationsanalysen sind nun teils völlig neue Kandidatengene vorgestellt worden, die in Zukunft nicht nur Licht auf die komplexen pathophysiologischen Grundlagen der Osteoporose werfen werden, sondern auch für die Entwicklung neuer Therapeutika wichtig sein könnten.


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