ASCO 2018: Neues in der pädiatrischen Onkologie

2018 ◽  
Vol 47 (12) ◽  
pp. 618-624
Author(s):  
Monika Sparber-Sauer ◽  
Stefan Bielack

ZusammenfassungDie Neuigkeiten beim ASCO 2018 im Bereich der pädiatrischen Onkologie sind vielfältig. Die Therapien solider Tumoren und auch der Leukämien im Kindesalter sind inzwischen sehr gut: bei akzeptabler akuter Toxizität ist ein 5-Jahres ereignisfreies Überleben und Gesamtüberleben von inzwischen 80–90 % (je nach onkologischer Erkrankung) erreichbar 1. Die Herausforderungen dieser Zeit sind die Verhinderung von Rezidiven und die Verminderung von Langzeitfolgen und auch Folgen für die Psyche. Mit niedrigdosierten Erhaltungstherapien, mit neuen, möglichst spezifischen ergänzenden Medikamenten wird versucht, bei gleichem Überleben diesen Herausforderungen zu begegnen. So gibt es vielversprechende neue Therapieansätze wie z. B. die Erhaltungstherapie bei den Rhabdomyosarkomen, dem der Standardtherapie hinzugefügtem Nelarabine bei der T-Zell-Leukämie oder ein alternatives Therapieregime bei dem Neuroblastom. Interessant sind Studien zur Assoziation von sportlicher Betätigung und Spätmortalität sowie zur Verbesserung psychosozialer Aspekte nach dem Überleben onkologischer Erkrankungen in der Kindheit. Regelmäßige sportliche Betätigung verringert die Gesamtmortalität und psychologische Interventionen können Denkmechanismen nach überlebter onkologischer Erkrankung verbessern.

2015 ◽  
Vol 72 (8) ◽  
pp. 495-503 ◽  
Author(s):  
Geert Pagenstert ◽  
Alexej Barg

Zusammenfassung. Arthrose ist die Hauptursache für eine Behinderung im Erwachsenenalter. Die Arthrosetherapie hat daher eine vorrangige Bedeutung in der Hausarztpraxis. Arthrose an Knie und Sprunggelenk führen zu Arbeitsunfähigkeit und Verlust der Selbständigkeit. Nach ausgereizter konservativer Therapie möchten die Patienten wissen, was sie von einer Knie- oder Sprunggelenksprothese erwarten dürfen. Die Zufriedenheit nach Knieprothese liegt bei 75 – 89 % und nach Sprunggelenksprothese sogar etwas höher bei 79 – 97 %. Dies ist erstaunlich, da die Haltbarkeit nach Knieprothese bei 94 % und bei Sprunggelenksprothesen deutlich darunter bei 67 % nach 10 Jahren liegt, wenn eine Komponentenrevision als Endpunkt verwendet wird. Zusätzlich bedeutet eine Komponentenrevision am Knie in der Regel den Wechsel auf eine Revisionsprothese während am Sprunggelenk normalerweise ein Prothesenausbau und Gelenksversteifung erfolgt. Der Unterschied der Zufriedenheit liegt vermutlich darin, dass die Knieprothese eine Standardoperation ist und der Patient sehr hohe Erwartungen hat. Eine realistische Aufklärung und vorab Information durch den Hausarzt und Spezialisten über den typischen postoperativen Verlauf ist daher entscheidend. Zwar ist mit einer signifikanten Schmerzreduktion zu rechnen, welche sich jedoch über die ersten 2 postoperativen Jahre ziehen kann. Patienten für eine Sprunggelenksprothese müssen sorgfältig ausgewählt werden, da die Prothese auf einen guten Knochenstock, stabile Bänder und ein korrektes Alignement angewiesen ist. Dieses kann, anders als am Knie, nicht durch die Prothese selbst korrigiert werden. Patienten können eine signifikante Schmerzreduktion, Belastbarkeit und eine leichte verbesserte Beweglichkeit nach beiden Prothesen erwarten. Eine sportliche Betätigung ist ebenfalls nach beiden Prothesen möglich, sollte sich jedoch in einem niedrigen Energiebereich bewegen. Schwere körperliche Arbeit oder Lauf- und Sprungaktivitäten sind in der Regel nicht mehr möglich und wegen der erhöhten Abnutzung auch nicht zu empfehlen.


2020 ◽  
Vol 77 (6) ◽  
pp. 252-257
Author(s):  
Johannes Grolimund

Zusammenfassung. Chronische, postoperative Schmerzen sind häufig, so auch bei Patienten nach handchirurgischen Eingriffen. Bezüglich der Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren hinsichtlich chronischer, postoperativer Schmerzen wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Psychologische Aspekte – das heisst kognitive, affektive und solche auf Verhaltensebene – einschliesslich Depressivität, Angst, Schmerzkatastrophisieren und Vertrauen des Patienten in den Behandler spielen eine zentrale Rolle für die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit, chronische, postoperative Schmerzen zu entwickeln. Diese Faktoren sind messbar und dienen als wichtige Ansatzpunkte für spezifische, psychologische Interventionen durch den Chirurgen oder ein interdisziplinäres Team. Die empirische Evaluation dieser Behandlungen zeigt, dass psychologische als auch interdisziplinäre, multimodale Interventionen von chirurgischen Patienten akzeptiert werden und in der Lage sind, postoperative Schmerzen und Beeinträchtigung zu reduzieren.


2015 ◽  
Vol 63 (1) ◽  
pp. 33-38 ◽  
Author(s):  
Roberto D'Amelio ◽  
Wolfgang Retz ◽  
Michael Rösler

Bei der ADHS handelt sich um eine Störung, die häufig bis in das Erwachsenenalter persistiert und mit psychischen Beeinträchtigungen als auch psychosozialen Folgen behaftet sein kann. Obwohl sich die medikamentösen Behandlungsoptionen der ADHS im Erwachsenenalter als wirksam erwiesen haben, berichtet eine größere Anzahl von Betroffenen weiterhin von relevanten Funktionsbeeinträchtigungen und/oder Residualsymptomen. Die aktuellen Studien deuten darauf hin, dass psychologische Interventionen eine vielversprechende Behandlungsoption für Erwachsene mit ADHS darstellen können, die keine ausreichende Verbesserung unter Pharmakotherapie erfahren haben, diese nicht vertragen oder einer medikamentösen Behandlung ablehnend gegenüber stehen. Zentrale Ziele der psychologischen Interventionen sind, neben einer adäquaten Aufklärung der Betroffenen, die Entwicklung von Strategien bezüglich der Verbesserung von Selbstmanagement und der Selbstregulation, sowie die Steigerung von Lebensqualität. In diesem Artikel wird eine Übersicht über Psychoedukation und Coaching gegeben werden, als vielversprechende neue psychologische Behandlungsoptionen bei ADHS im Erwachsenenalter.


2019 ◽  
Vol 48 (1) ◽  
pp. 29-39 ◽  
Author(s):  
Scott Stock Gissendanner ◽  
Gerhard Schmid-Ott ◽  
Wolfgang Schulz

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Studie betrachtet die Bedeutung der Resilienz für psychologische Interventionen in der stationären psychosomatischen Rehabilitation. Methode: An einer Stichprobe von 401 Patientinnen und Patienten werden Ausprägung, Veränderbarkeit und Vorhersagekraft der Resilienz am Anfang, am Ende und 12 Monate nach der Rehabilitation untersucht. Ergebnisse: Die Patientinnen und Patienten verfügen zu Rehabilitationsbeginn im Vergleich zu repräsentativen Erhebungen über ein signifikant geringeres Ausmaß an Resilienz ( p < .001, d = 0.86). Über die drei Messzeitpunkte hat sich die Resilienz der Patientinnen und Patienten signifikant verändert ( p < .001, part. Eta2 = 0.08). Return to Work lässt sich durch die Resilienz zu Rehabilitationsbeginn und zu Rehabilitationsende signifikant vorhersagen (jeweils p < .001, d = 0.39 bzw. d = 0.53), allerdings kommen anderen Merkmalen, v. a. der Selbstregulationsfähigkeit und der subjektiven Prognose der Erwerbstätigkeit, eine größere Bedeutung zu. Schlussfolgerung: Resilienz ist ein veränderliches Merkmal, das mit anderen veränderbaren psychologischen Merkmalen in Zusammenhang steht. Bei psychologischen Interventionen in der Rehabilitation zur Stärkung der Erwerbsfähigkeit sollte die Selbstregulationsfähigkeit unter Berücksichtigung von Strategien zur Bewältigung beruflicher Belastungen betont werden.


1991 ◽  
pp. 181-183
Author(s):  
Thomas Hausen

2003 ◽  
pp. 157-169 ◽  
Author(s):  
H. Labouvie ◽  
M. Kusch ◽  
U. Bode

2007 ◽  
Vol 52 (2) ◽  
pp. 127-135 ◽  
Author(s):  
Nicola Döring ◽  
Christiane Eichenberg

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