Zur Bedeutung der ‚Grünbrücke Kiebitzholm‘ (Schleswig-Holstein) für Amphibien
In den Jahren 2006 bis 2010 wurde die Amphibienfauna auf der Grünbrücke bei Kiebitzholm (Schleswig-Holstein, Norddeutschland), an den angrenzenden Straßensäumen beidseitig der Bundesautobahn (BAB) A21 sowie an Stillgewässern im 1,5 km Radius um die Grünbrücke untersucht. Im Untersuchungsgebiet konn- ten sieben Amphibienarten festgestellt werden, darunter Knoblauchkröte (Pelo- bates fuscus), Kreuzkröte (Epidalea calamita) und Moorfrosch (Rana arvalis), die landes- oder bundesweit als bestandsgefährdet gelten. Bei Knoblauchkröte und Moorfrosch handelt es sich zudem um bundesweit bedeutsame Zielarten für den Biotopverbund. Teichmolch (Lissotriton vulgaris), Erdkröte (Bufo bufo), Grasfrosch (Rana temporaria) und Moorfrosch wurden im Untersuchungszeitraum auf der Grünbrücke nachgewiesen. Der Kammmolch (Triturus cristatus) konnte nur auf der östlichen Rampe festgestellt werden. Die Grünbrücke diente den er- fassten Individuen offenbar in erster Linie zur Querung der BAB A21 und nur zum Teil auch als Sommerhabitat. Eine auf der östlichen Rampe angelegte Wildtränke wurde im Jahr 2010 erstmals von Teichmolch, Kammmolch und Moorfrosch als Laichgewässer genutzt. Knoblauchkröte und Kreuzkröte waren im Untersuchungsgebiet besonders selten. Sie traten in einem bzw. zwei Untersuchungsgewässern auf. Während die Kreuz- kröte auf beiden Seiten der Autobahn gefunden wurde, wurde die Knoblauchkröte nur westlich der Straße erfasst. Die übrigen festgestellten Amphibienarten traten in teilweise größeren Populationen auf beiden Seiten der BAB A21 auf. Die Funde dieser Arten auf der Grünbrücke zeigen, dass bereits ein Verbund zwischen diesem Que- rungsbauwerk und den Populationen in der Umgebung realisiert war.