ZusammenfassungDas multimodale und interprofessionelle Konzept der Fast-Track-Rehabilitation (Synonym: „enhanced recovery after surgery“, ERAS) ist bei der transthorakalen Ösophagektomie grundsätzlich umsetzbar, weist aber im Gegensatz zur Fast-Track-Chirurgie anderer onkologischer Prozeduren 2 wesentliche Besonderheiten auf. Aufgrund der hohen Komorbidität der Patienten mit Ösophaguskarzinom ist das Fast-Track-Konzept ein Teilaspekt des perioperativen Managements und von der präoperativen Konditionierung einzelner Organdysfunktionen (Prähabilitation) nicht zu trennen. Da die gastrale Rekonstruktion eine hohe Prävalenz eines „delayed gastric conduit emptying“ (DGCE) bedingt, ist postoperativ ein frühzeitiger und kalorisch adäquater, oraler Kostaufbau nur eingeschränkt durchführbar. Einen allgemein akzeptierten Algorithmus zum postoperativen Ernährungsmanagement und zur Prophylaxe/Therapie des DGCE gibt es gegenwärtig nicht. Die in spezialisierten Zentren bereits niedrige Mortalität
wird durch das Fast-Track-Programm nicht beeinflusst. Ob die postoperative Morbidität mit diesem Konzept gesenkt wird, kann durch die gegenwärtige Studienlage nicht abschließend beantwortet werden. Nach modifizierter Fast-Track-Rehabilitation ist eine Entlassung aus der stationären Behandlung ab dem 8. postoperativen Tag bei unkompliziertem Verlauf möglich.