Kombination geophysikalischer und hydrogeologischer Methoden zur gezielten Erkundung feinkörniger Talfüllungen
KurzfassungSedimentäre Strukturen können die Fließ- und Stofftransportpfade in feinkörnigen Talfüllungen stark beeinflussen. Diese Strukturen müssen gezielt auf ihre Ausdehnung und Eigenschaften untersucht werden, um Verweilzeiten, Fließpfade und das Abbaupotenzial eingetragener Schadstoffe zu bestimmen. In der quartären Talfüllung der Ammeraue bei Tübingen wurden beispielhaft Torflagen und eine Kiesrinne untersucht, um ihre Einflüsse auf die regionale Hydrogeologie und Hydrochemie zu bewerten. Dafür wurden geophysikalische und hydrogeologische Erkundungsmethoden ausgewählt und kombiniert. Mit geoelektrischen Oberflächenmessungen konnte die Ausdehnung der betrachteten Strukturen erkundet werden. Unterschiedliche Direct-Push-Sondierungen, darunter eine In-situ-Bestimmung der Sedimentfarbe, und bohrlochgeophysikalische Messungen erfassten ihre Geometrie und interne Heterogenität. Die hydraulischen und biogeochemischen Eigenschaften der Sedimente und des Grundwassers wurden anschließend durch gezielte Probennahmen und hydraulische Tests an repräsentativen Ansatzpunkten bestimmt. Die dargestellte Methodenkombination zur Abgrenzung relevanter Teilgebiete mit anschließender hochauflösender Untersuchung lässt sich auch auf die Untersuchung großflächiger Täler übertragen.