Update endokrine Orbitopathie

2020 ◽  
Vol 10 (02) ◽  
pp. 127-143
Author(s):  
Anja Eckstein ◽  
Michael Oeverhaus ◽  
Mareile Stöhr ◽  
Dirk Dekowski ◽  
Utta Berchner-Pfannschmidt ◽  
...  

ZusammenfassungDie endokrine Orbitopathie ist eine Autoimmunerkrankung, die am häufigsten zusammen mit einer Schilddrüsenüberfunktion vom Typ Basedow auftritt. Die Patienten weisen spezifisch TSH-Rezeptor-Autoantikörper auf. Diese stimulieren die Schilddrüse und führen zu einer von der Hypophyse nicht mehr kontrollierten Schilddrüsenüberfunktion. Die TSH-Rezeptor-Autoantikörper und vornehmlich infiltrierende T-Zellen und Makrophagen verursachen krankhafte Veränderungen der Orbitafibroblasten mit dem Endresultat einer Fettvermehrung in der Orbita, Entzündungsreaktion und Fibrose. Die Folge sind Lidretraktion, Augenbewegungsstörung, Exophthalmus und eine mehr oder weniger ausgeprägte entzündliche Weichteilsymptomatik. Die chronische Entzündungsreaktion verläuft in drei Phasen: aktive Phase, Plateauphase und inaktive Phase. In der aktiven Phase kann man mit einer antientzündlichen Therapie (i. v. Steroide und Orbitaspitzenbestrahlung – bei ausbleibenden Erfolg Kombination mit einer immunmodulatorischen Therapie) die endokrine Orbitopathie bessern. Eine Vollheilung ist jedoch mit den aktuell verfügbaren Therapieoptionen selten. Dies ändert sich möglicherweise in der Zukunft, wenn neue zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen, die aktuell in Studien getestet werden. Meist müssen bleibende Defekte chirurgisch in folgender Reihenfolge korrigiert werden: 1. Orbitadekompression, 2. Augenmuskelchirurgie und 3. Lidchirurgie. Eine schlechte Kontrolle der Schilddrüsenfunktion, Nikotinkonsum und hohe TSH-Rezeptor-Autoantikörper-Spiegel sind die stärksten Risikofaktoren für einen schweren Verlauf der Erkrankung. Seltenere Formen wie die endokrine Orbitopathie ohne begleitende Schilddrüsenerkrankung und die endokrine Orbitopathie assoziiert mit einer Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto verlaufen meist mild und häufig asymmetrisch.

Author(s):  
R Weide ◽  
S Feiten ◽  
V Friesenhahn ◽  
J Heymanns ◽  
K Kleboth ◽  
...  

2010 ◽  
Vol 29 (05) ◽  
pp. 302-304
Author(s):  
R. Fink ◽  
H. Link

ZusammenfassungDie Therapie der primären Hirntumoren erfährt derzeit einen neuen Schub durch dia-gnostisch und therapeutisch relevante Erkenntnisse im molekularen Bereich. Es werden Defekte der Wachstumsregulation definiert, die in ähnlicher Form auch bei anderen malignen Erkrankungen vorkommen. Gegen diese definierten Defekte werden immer mehr zielgerichtete Therapien mit spezifischen Hemmstoffen verfügbar. Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven, die Therapie zu verbessern.


1998 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 17-22 ◽  
Author(s):  
Frauke Rudolph ◽  
Angela Prillwitz ◽  
P. Groth ◽  
C. Schümichen ◽  
Simone Dunkelmann

Zusammenfassung Ziel: Erfassung von Pat. mit einer nach Radiojodtherapie wegen einer funktionellen Autonomie aufgetretenen Immunhyperthyreose sowie deren Ursachen. Methoden: Wir untersuchten in einer retrospektiven Studie 1428 Pat., die im Zeitraum 11/93 bis 3/97 wegen einer funktionellen Autonomie mit Radiojod behandelt wurden und die sich mindestens einer Kontrolluntersuchung unterzogen hatten. Ergebnisse: 15 (1,1%) der Pat. entwickelten 8,4 (4-13) Monate nach Radiojodtherapie eine postradiogene Immunhyperthyreose. Bei allen 15 Pat. lag zum Zeitpunkt der Radiojodtherapie kein direkter Hinweis auf eine Immunhyperthyreose vor (TRAK neg., keine endokrine Orbitopathie). Bei einer genauen Analyse anamnestischer Daten fanden sich jedoch bei 11 der 15 Pat. erste Hinweise auf das Vorliegen einer Immunthyreopathie bereits vor Radiojodtherapie. Die durch die Radiojodtherapie hervorgerufenen paradoxen Effekte betrafen eine Zunahme der Immunthyreopathie bei 14 Pat., eine Verschlechterung der Stoffwechsellage bei 13 Pat. sowie das Neuauftreten einer endokrinen Orbitopathie bei 5 Pat. Schlußfolgerung: Für die beobachteten paradoxen Effekte nach Radiojodtherapie wird in der überwiegenden Zahl der Fälle die Exazerbation einer vorbestehenden, funktionell zunächst unbedeutenden Immunthyreopathie verantwortlich gemacht, die zur manifesten postradiogenen Immunhyperthyreose führt; therapeutische Konsequenzen ergeben sich hieraus nicht.


2011 ◽  
Vol 02 (03) ◽  
pp. 148-148
Author(s):  
Bettina Reich

Zielgerichtete Therapien etablieren sich beim Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). So ist die platinhaltige Chemotherapie in Kombination mit Bevacizumab (Avastin®) ein wichtiger Faktor in der Firstline-Therapie. Überlebenszeiten von median bis zu 14 Monaten bestätigen den Stellenwert. Zudem ist die Verträglichkeit gut. Dr. David Heigener, Großhansdorf, berichtete aus der Praxis: „Bevacizumab wird im Allgemeinen gut vertragen. Die Patienten empfinden subjektiv oft keinerlei Beeinträchtigung“. Entsprechend den Ergebnissen der SAiL-Studie (1) sollte die Substanz dann bis zur Progression der Erkrankung weiter gegeben werden.


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