Psychologische Herausforderungen bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes
ZusammenfassungMenschen mit Typ-1-Diabetes müssen immer wieder verschiedene Anpassungsleistungen erbringen, um ihre Erkrankung und deren Therapie in den Alltag integrieren zu können. Gelingt dies nicht, können daraus Probleme beim Selbstmanagement der Krankheit resultieren. Doch trotz strukturierter Schulungsprogramme und leitliniengerechter, individuell zugeschnittener Therapieempfehlungen leben einige Menschen mit Typ-1-Diabetes mit chronisch erhöhten Blutzuckerwerten. Dabei scheint der Diabetes-Distress als Reaktion auf die erlebten Herausforderungen eine wichtige Rolle zu spielen und im Zusammenhang mit Problemen bei der glykämischen Kontrolle wie auch einer Therapievermeidung zu stehen. Um eine Chronifizierung des Diabetes-Distress zu verhindern, empfiehlt es sich daher, ein Screening auf diabetesbezogene Belastungen in der Versorgung von Menschen mit Typ-1-Diabetes zu etablieren. Dies kann mittels Fragebogen oder der Thematisierung im persönlichen Gespräch geschehen. Diabetesspezifische psychologische Interventionen können sowohl die diabetesbezogene emotionale Belastung als auch die glykämische Kontrolle verbessern, sind jedoch in Deutschland noch nicht in der Regelversorgung verfügbar.