Invasive und nicht-invasive außerklinische Beatmung in Deutschland
Zusammenfassung Hintergrund Die Zahl der außerklinisch beatmeten Patienten in Deutschland ist seit Jahren steigend. Allerdings liegen detaillierte Daten zur stationären Einleitung sowie stationären Kontrolle einer außerklinischen Beatmung nicht vor. Dies erscheint allerdings zwingend notwendig, um die Versorgungsstrukturen in Deutschland bestmöglich auszurichten. Hierbei ist es wichtig, auch regionale Unterschiede zu berücksichtigen, um die Versorgungsstrukturen bedarfsgerecht zu planen. Methode Analysiert wurden die Datensätze des Statistischen Bundesamtes über die OPS (Operation and Procedure Classification System)-Kennziffern zur außerklinischen Beatmung in der stationären Patientenversorgung im Zeitraum von 2008–2019 (N = 572 494). Ergebnisse Erstens: Zwischen 2008 und 2019 hat sich die Zahl der Einleitungen und Kontrollen mehr als verdoppelt. Die Zahl der Neueinleitungen (N = 17 958) und der Kontrollen (N = 49 140) war im Jahr 2019 am höchsten. Zusätzlich zeigt sich die Entwicklung der außerklinischen Beatmung auf Bundeslandebene sehr heterogen. Die Anstiege sind dabei insbesondere auf die Steigerung der nicht-invasiv beatmeten Patienten zurückzuführen. Schlussfolgerung Die rasante Entwicklung in der außerklinischen Beatmung stößt an kapazitäre Grenzen der bestehenden Versorgungsstruktur. Zukünftige Versorgungsstrukturen sollten eine engere Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Medizin erlauben, um Patienten mit außerklinischer Beatmung mit hoher Behandlungsqualität versorgen zu können, ohne die personellen und ökonomischen Grenzen des Systems zu sprengen.