ZusammenfassungMusizieren ist modellhaft für das Zusammenwirken von Körper, Psyche und Geist. Störungen der Musikausübung wirken sich demnach zwangsläufig auf allen drei Ebenen aus. Somit sind Behandler von Musikerpatienten in starkem Maße mit psychosomatischen Aspekten konfrontiert. Darüber hinaus sind Musiker als Personen in leidenschaftlicher Weise mit der Musik verbunden, sodass Störungen der Musikausübung sie als gesamte Person, mit “Leib und Seele” erfassen. Im engeren Sinne gehören die Auftrittsangst und die somatoforme Schmerzstörung zu den häufigen psychosomatischen musikerspezifischen Erkrankungen.Die Auftrittsangst stellt eine Unterform der sozialen Phobie dar ist und ist abzugrenzen vom nicht pathologischen Lampenfieber, welches regelhaft bei Musikern auftritt und Teil der Berufsrealität ist. Die Behandlung der Auftrittsangst sollte nach einem multimodalen Behandlungsmodell mit unterschiedlichen Therapieansätzen – wie kognitiv-verhaltenstherapeutischen, tiefenpsychologischen, körperorientierten –, Entspannungsverfahren, mentalen Techniken sowie Bühnenexposition und Video-Feedback erfolgen. Die somatoforme Schmerzstörung ist Ausdruck zugrundeliegender, häufig musikbezogener Konflikte.