Zusammenfassung: Die Involviertheit einer der beiden großen international tätigen chinesischen Entwicklungsbanken Exim und China Development Bank in ein bilaterales Memorandum of Understanding (MoU) sowie in spezifische Belt and Road Initiative (BRI)-Projekte stellt primär ein qualitatives Signal nach innen für chinesische Großunternehmen, Banken, kleinere Unternehmen sowie Privatpersonen dar. Dieses signalisiert, dass der chinesische Staat hinter einem Engagement in einem BRI-Partnerstaat steht. Chinesische Akteure im Ausland sind mehr Projektausführende als Direktinvestoren, sie akzeptieren höhere Cluster-Risiken und sie engagieren sich geografisch zumeist dort, wo der Westen nicht oder nur geringfügig präsent ist. Effizienzbetrachtungen gewinnen mit zunehmendem Fortgang des Megaprojektes BRI zwar an Bedeutung, sind aber nicht dominant. Die Reduktion der Auslandinvestitionen Chinas im ersten Halbjahr 2019 sollte nicht als Rückzug Chinas interpretiert werden, sondern als „Luftholen“, um chinesische Ressourcen im Ausland in Zukunft effizienter und passgenauer einzusetzen. Während sich die Literatur zu (möglichen) ökonomischen und politischen Konsequenzen der BRI wie zu technischen Fragen der Realisierung als sehr umfangreich darstellt, findet man wenig Substanzielles zur Finanzierung von BRI-Projekten. Wir verfolgen hier nicht das Ziel, diese Lücke zu schließen, dafür aber, sie besser zu verstehen.