unerwünschte arzneimittelwirkungen
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Author(s):  
Katja S. Just

ZusammenfassungDie Analyse der präoperativen Medikation dient der Nutzen-Risiko-Abschätzung, ob die Dauermedikation perioperativ weitergegeben oder abgesetzt werden soll – die Risikobeurteilung sorgt aber oft für Unsicherheit. Typische Herausforderungen sind medikamentöse Unter- und Überversorgung, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und -interaktionen sowie individuelle Besonderheiten, die zu verlängerter Wirkdauer und erhöhter Dosisexposition führen können.


2021 ◽  
Author(s):  
Andreas Wiedemann ◽  
Vedat Dündar ◽  
Melanie Heese ◽  
Thomas Leufgens ◽  
Stefan Wirz ◽  
...  

ZusammenfassungObwohl der Harntrakt mit Restharnbildung, Harnverhaltung, Pollakisurie, Polyurie, Nykturie, Detrusorstimulation, Detrusorhemmung, Hämaturie, Dysurie und anderen Erscheinungen häufig den Schauplatz unerwünschter Arzneimittelwirkungen darstellt, fehlt es an einer Gesamtübersicht an Substanzen, die eine solche Harntraktnebenwirkung auslösen können und eine entsprechende Bewertung. Vorhandene Listen „potenziell inadäquater Medikation“ fokussieren entweder auf eine pharmakologische Gruppe von Nebenwirkungen („anticholinergic burden score“), eine Gruppe von Medikamenten bestimmter Indikation (LUTS-Forta) oder auf eine selektionierte Gruppe von Patienten (PRISKUS-Liste, beers-Liste).Mit dem folgenden interdisziplinären Projekt aus der Arbeitsgruppe Uro-Geriatrie der Universität Witten/Herdecke sollte diese Lücke geschlossen werden. Es erfolgte eine Identifikation von Substanzen, die eine Harntraktnebenwirkung lt. diverser Datenbanken prinzipiell auslösen können, eine Kategorisierung der hierzu vorhandenen Literatur (Kasuistik, Fallsammlung, RCT, Metaanalyse) und eine strukturierte Bewertung des Risikos durch 33 Experten. Das Ergebnis stellt eine Liste von 235 Substanzen dar, die zu verschiedenen Harntraktnebenwirkungen führen können. Diese Liste enthält einen die Nennung in Datenbanken bzw. deren Korrelat in der Literatur darstellenden „theroretischen“ Punktwert, einen die klinische Realität abbildenden „praktischen“ Punktwert, der die Expertenbewertung darstellt, und einen Summenscore – geordnet nach der Systematik der „Roten Liste“.Erstmals wäre damit sowohl bei der Neuverordnung einer Substanz vor dem Hintergrund bestehender patientenseitiger Risiken eine Einschätzung dieses Wirkstoffes im Hinblick auf Harntraktnebenwirkungen möglich; andersherum könnte die Durchsicht des Medikationsplanes bei Vorhandensein einer Harntraktfunktionsstörung die Frage klären, ob diese medikamentös (mit-) verursacht ist. Die Entwicklung des „Harntraktnebenwirkungs-Rechners“ als „App“ ist geplant.


2021 ◽  
Author(s):  
S. Troyanova-Slavkova

ZusammenfassungDupilumab ist das erste zielgerichtete Biologikum, das bei mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis angewendet werden kann. Der monoklonale Antikörper hemmt die Interleukin-4- und Interleukin-13-Signalübertragung 1. Dupilumab belegt für die Behandlung von atopischen und allergischen Erkrankungen ein gutes Verträglichkeitsprofil. Gleichwohl sollten Ärzte seine Neuheit und das Potenzial für unerwartete und unerwünschte Arzneimittelwirkungen berücksichtigen. Wir stellen einen Patienten vor, der nach Einleitung von Dupilumab ein großzellig-anaplastisches T-Zell-Lymphom mit Befall des supraklavikulären Lymphknotens und eine Mycosis fungoides entwickelte.


2021 ◽  
Author(s):  
Katharina Wenzel-Seifert ◽  
Ekkehard Haen ◽  
Johanna Seifert ◽  
Bianca Fay ◽  
Nina Theresa Strueven ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie war es zu überprüfen, ob die Verordnung „potenziell inadäquater Wirkstoffe“ (PIW) mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) einhergeht. Methodik 304 stationäre gerontopsychiatrische Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Anhand der klinischen Daten und Verlaufsdokumentationen wurden Hinweise auf UAW identifiziert. Der Kausalzusammenhang der UAW und der verordneten Wirkstoffe wurde von Experten bewertet. Ergebnisse Vor der stationären Aufnahme erhielten ca. 30 % aller Patienten ≥ 1 PIW, bei Entlassung waren es 22 %. Risikofaktoren für die Verordnung ≥ 1 PIW waren zunehmende Anzahl verordneter Wirkstoffe und Schizophrenie. Protektiv wirkten daher die Faktoren Demenz und zunehmendes Lebensalter. Die Verordnung von ≥ 1 PIW führte zu einem 5-fach erhöhten Risiko für das Auftreten von ≥ 1 UAW; das Risiko für UAW stieg mit der Zahl der PIW. Die Verordnung von ≥ 1 PIW ging mit einem 4-fach erhöhten Risiko für das Auftreten schwerwiegender UAW einher. Bei Einnahme von ≥ 2 PIW war das Risiko hierfür sogar um ein 10-Faches erhöht. Schlussfolgerungen Die PRISCUS-Liste bildet wesentliche Risiken für das Auftreten von UAW in der Gerontopsychiatrie ab.


Author(s):  
Tobias Hofmann ◽  
Thomas Hachenberg

ZusammenfassungUnerwünschte Arzneimittelwirkungen treten bei der Behandlung von Notfällen auf, können aber auch einen Notarzteinsatz auslösen und sind für eine große Zahl von Klinikeinweisungen verantwortlich. Man unterscheidet dabei pharmakodynamische und -kinetische Wechselwirkungen. Ihre Wahrscheinlichkeit steigt mit der Anzahl der eingenommenen Medikamente. Zu ihrer Vermeidung können elektronische Datenbanken und Smartphone-Apps hilfreich sein.


2020 ◽  
Vol 49 (04) ◽  
pp. 138-144
Author(s):  
Holger Petri

ZUSAMMENFASSUNGPatienten mit seelischen Erkrankungen nehmen häufig Psychopharmaka ein, die Interaktionsrisiken bergen. Auch bei einer gewöhnlich kurzen stationären Verweildauer können in der Kombinationstherapie Wechselwirkungen zu seltenen, aber vital bedrohlichen Nebenwirkungen führen. Deshalb sollten dem klinisch tätigen Arzt die hierauf beruhenden Wirkmechanismen bekannt sein. Bei Verschreibung neuer Medikamente sind diese mit den bereits bestehenden Verordnungen von Psychopharmaka auf mögliche Arzneimittelinteraktionen zu überprüfen. Durch Wechselwirkungen verursachte unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind in der Regel vorhersagbar und damit potenziell vermeidbar. Lässt sich eine risikobehaftete Kombinationstherapie nicht vermeiden, sollte auf entsprechende Frühsymptome geachtet werden und bekannte Risikofaktoren minimiert werden. Im Vordergrund steht aber das Erkennen und Vermeiden problematischer Medikationen. Computergestützte Programme können hierbei eine hilfreiche Unterstützung leisten, jedoch sollten dem Patienten keine zweckmäßigen Arzneimitteltherapien vorenthalten werden aufgrund einer Overalertness.


2020 ◽  
Vol 48 (02) ◽  
pp. 124-129
Author(s):  
Andrea Springer ◽  
Carolin Ehrmann ◽  
Marion Lembcke ◽  
Katja Roscher ◽  
Christina Strube

ZusammenfassungDie equine Piroplasmose, ausgelöst durch die protozoären Erreger Theileria equi oder Babesia caballi, ist weltweit in (sub-)tropischen Regionen einschließlich Südeuropa endemisch. In Deutschland hat sie vor allem als Importparasitose Bedeutung. Da Zeckenarten mit Vektorkompetenz für equine Piroplasmen allerdings auch hierzulande vorkommen, ist eine langfristige Etablierung autochthoner Zyklen nach Einschleppung durch Equiden oder Zecken nicht ausgeschlossen. Im vorliegenden Fall erkrankten 2 Pferde nach einem Wanderrittaufenthalt in Südfrankreich an einer T. equi-Infektion. Während der Behandlung wurde bei einem der Pferde eine saugende Zecke (Rhipicephalus bursa) entdeckt. Auch wenn sich diese Zeckenart unter den derzeitigen Bedingungen in Deutschland nicht etablieren kann, verdeutlicht dieser Fund das Potenzial der Einschleppung infizierter Zecken. Die Therapie der Pferde erfolgte mit Imidocarb (3 mg/kg i. m.; 3 Behandlungen im Abstand von je 3 Tagen). Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden nicht beobachtet. Um eine Etablierung des Infektionszyklus in Deutschland sowie eine chronische Manifestation der Piroplasmose zu verhindern, sollte trotz möglicher Nebenwirkungen von Imidocarb eine Erregerelimination angestrebt werden.


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