Wenn nichts mehr geht: Der patellofemorale Gelenkersatz

2021 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 227-233
Author(s):  
Christian Benignus ◽  
Malin Meier ◽  
Raymond Best ◽  
Johannes Beckmann

ZusammenfassungDer patellofemorale Gelenkersatz stellt die beste verfügbare Therapieoption bei isolierter patellofemoraler Arthrose dar. Vor allem junge Patienten sollten mit möglichst knochensparender Technik unter Erhalt der Weichteile operiert werden, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Verlauf des Lebens revidiert werden. Die korrekte Patientenselektion ist wichtig für den Operationserfolg und sollte sowohl eine gründliche klinische Untersuchung als auch Bildgebung beinhalten. Hier ist vor allem auf zusätzliche Pathologien zu achten, die eventuell ebenfalls adressiert werden müssen. Für die Trochlea gibt es mit dem Inlay- und Onlay-System 2 verschiedene moderne Möglichkeiten der Versorgung. Ein Ersatz der retropatellaren Fläche sollte regelhaft erfolgen. Der patellofemorale Gelenkersatz wird immer noch selten durchgeführt, sodass eine Behandlung in spezialisierten Zentren empfohlen wird. Daten aus Endoprothesenregistern zeigen hohe Revisionsraten, während Daten aus Zentren vielversprechende Ergebnisse aufweisen.

2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


2013 ◽  
Vol 70 (7) ◽  
pp. 399-402
Author(s):  
Olivier Pittet ◽  
Nicolas Demartines ◽  
Dieter Hahnloser

Anale Schmerzen sind häufig in der Proktologie. Eine detaillierte Anamnese der Schmerzen und die klinische Untersuchung führen meistens zur Diagnose und damit zur unmittelbaren Therapie. Die akute Perianalvenenthrombose soll innerhalb 72 Stunden exzidiert werden. Akute Analfissuren werden konservativ mit Stuhlregulation und sphinktertonus-senkender Medikation sehr erfolgreich therapiert. Die chronische Analfissur muss meistens operiert werden. Perinalabaszesse können häufig in Lokalanästhesie abgedeckelt werden. Die proctalgia fugax und das levator ani syndrome sind Auschlussdiagnosen und werden symptomatisch therapiert.


2011 ◽  
Vol 68 (2) ◽  
pp. 65-70
Author(s):  
Micha T. Maeder ◽  
Hans Rickli

Die Diagnose der Herzinsuffizienz beruht auf typischen Symptomen und Zeichen der Stauung und/oder des verminderten Herzminutenvolumens und dem Nachweis einer kardialen Funktionsstörung. Klinische Untersuchung, EKG und Thoraxröntgenbild stellen die wichtigsten Basisuntersuchungen dar, wobei kein Befund absolut sensitiv oder spezifisch für eine Herzinsuffizienz ist. Ein tiefer Wert des B-type natriuretic peptide macht eine Herzinsuffizienz als Ursache für eine akute Dyspnoe unwahrscheinlich. Die Echokardiografie ist ein unentbehrliches Werkzeug, um das Vorhandensein einer kardialen Funktionsstörung und den Mechanismus der Herzinsuffizienz zu erfassen. Dies ist für die Therapie entscheidend.


2013 ◽  
Vol 70 (9) ◽  
pp. 503-508
Author(s):  
Marcel Weber

Auch wenn das Symptom „Kreuzschmerzen“ alltäglich und oft „banal“ ist (zweithäufigster Grund für eine Arztkonsultation [1], 3.15 % aller Personen in amerikanischen Notfallstationen [2]), dürfen konsequenzenreiche Differenzialdiagnosen nicht übersehen werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei, neben dem Wissen um diese Differenzialdiagnosen, auf dem genauen Zuhören und einigen Zusatzfragen zur Abrundung einer präzisen Anamnese. Die klinische Untersuchung wird die vermuteten Diagnosen erhärten und mögliche Differenzialdiagnosen ausschließen. Zusatzuntersuchungen sind selten notwendig, können aber bei begründetem Verdacht, beispielsweise auf eine Spondylodiszitis oder eine Arteriendissektion, lebensrettend sein. Therapeutisch steht die Motivation zu Alltagsaktivitäten und die hausärztliche Führung im Vordergrund.


2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 653-660
Author(s):  
Mascha K. Rochat ◽  
Mario Gehri

Für den Allgemeinmediziner kann die Einschätzung einer Notfallsituation beim Kind schwierig sein, da die Anamnese häufig von den Eltern erzählt wird, die klinische Untersuchung wegen fehlender Kooperation anspruchsvoll sein kann und die Vitalzeichen wegen Alters-Variationen schwierig zu interpretieren sind. Das „Pädiatrische Beurteilungs-Dreieck“ (PBD) ist eine schnelle und einfache Beobachtungshilfe um den ersten Eindruck, unabhängig von der zu Grunde liegenden Diagnose, zu standardisieren. Es benützt nur optische und auditive Hinweise und wird innert Sekunden durchgeführt. Es erlaubt Klinikern zu beurteilen ob Notfallmaßnahmen nötig sind oder Zeit für eine gründliche Anamnese und klinische Untersuchung zur Verfügung steht. Atemnot, Magendarmgrippe mit Dehydratation, Fieberkrämpfe und leichtes Schädelhirntrauma sind vier häufige pädiatrische Notfälle die diskutiert werden.


Swiss Surgery ◽  
1999 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 62-72 ◽  
Author(s):  
Rageth ◽  
Häner ◽  
Hess ◽  
Laffer ◽  
Inderbitzi

Fragestellung: Wie lassen sich die neuen gesetzlichen Anforderungen (Statistikgesetz 1992 und Verordnungen dazu von 1993: Minimaldatensatz des Bundesamtes für Statistik [BFS] mit ICD-Codierungen sowie Krankenversicherungsgesetz 1995 mit Verordnungen dazu von 1996: Notwendigkeit der Dokumentation von Qualität und Wirtschaftlichkeit) mit sinnvollem Aufwand in den Klinikalltag integrieren? Methodik: Es wurde eine Synthese des BFS-Minimaldatensatzes mit zusätzlichen Informationen zur Qualitätssicherung in einem einzigen Fragenkatalog durchgeführt. Die Chirurgischen Kliniken des Spitals Limmattal in Schlieren und des Regionalspitals Biel haben 1995 die Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der Chirurgie (AQC) gegründet und das AQC-System 2 Jahre lang getestet. Resultate: Bis Ende 1997 wurden in der AQC-Statistik 15'115 operative Eingriffe dokumentiert. Der zeitliche Zusatzaufwand (zusätzlich zur obligatorischen BFS-Statistik, welche 3-10 Minuten in Anspruch nimmt) beläuft sich beim Ausfüllen der Fragebögen auf 1-3 Minuten. Diskussion: Zeitliche und finanzielle Aufwendungen steigen als Folge der gesetzlichen Anforderungen. Der Aufwand kann aber in praktikablen Grenzen gehalten werden, wenn ein einziger Fragebogen mehreren Zwecken gleichzeitig dient. So erfüllt das AQC-System nicht nur die gesetzlichen Anforderungen bezüglich systematischer Qualitätssicherung und BFS-Statistik sondern auch den Zweck der Klinik-Jahresstatistik, der individuellen operateurbezogenen Statistik und kann, wenn weitere Kliniken daran teilnehmen auch zum Vergleich der Kliniken untereinander herangezogen werden. Es fehlt noch an Standards, Referenzbereichen und Indikatoren. Diese können jedoch aufgrund des AQC-Systems nun leichter entwickelt werden, weil auf umfangreiches Zahlenmaterial abgestellt werden kann. Schlussfolgerungen: Das AQC-System hat sich im Alltag als praktikabel erwiesen und könnte als flächendeckendes System sowohl zur systematischen Qualitätssicherung als auch zur Abdeckung der übrigen Statistikbedürfnisse verwendet werden.


Author(s):  
Karin Egberts ◽  
Andreas Karwautz ◽  
Paul L. Plener ◽  
Claudia Mehler-Wex ◽  
Michael Kölch ◽  
...  

Die rationale Therapie mit Arzneimitteln stellt eine Herausforderung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie dar. Steigende Verordnungszahlen stehen im Kontrast zu erheblichen Unsicherheiten in Bezug auf die Arzneimittelsicherheit und Wirksamkeit. Der Mangel an (Zulassungs-)Studien führt häufig zu einem nicht altersspezifischen Gebrauch der Medikamente. Junge Patienten weisen jedoch besondere Stoffwechselbedingungen sowie eine höhere Vulnerabilität für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) auf. Es ist daher notwendig, eigene Daten zur Pharmakokinetik, Wirkung und Sicherheit von Psychopharmaka bei Minderjährigen zu generieren. Auch die Gesetzgebung hat diese Situation erkannt und auf nationaler sowie europäischer Ebene entsprechende Vorschriften sowie wissenschaftliche Programme eingeführt. Ziel der unter dem Begriff der Pharmakovigilanz zusammengefassten Maßnahmen ist es, das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Arzneimittels kontinuierlich zu evaluieren, UAWs so schnell wie möglich zu entdecken und deren Risiken durch geeignete Maßnahmen, z. B. konsequentes Therapeutisches Drug Monitoring (TDM), zu minimieren. Der folgende Artikel erläutert die Notwendigkeit sowie Grundlagen der Pharmakovigilanz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und stellt ein vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gefördertes multizentrisches epidemiologisches Forschungsprojekt («TDM-VIGIL») vor, an dem zahlreiche kinder- und jugendpsychiatrische Zentren sowie Facharztpraxen aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt sind. Ziel ist die systematischen Erfassung von Informationen zum Verordnungsverhalten und der Sicherheit von Psychopharmaka im Kindes- und Jugendalter mittels eines internetbasierten Patientenregisters.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (22) ◽  
pp. 1221-1223 ◽  
Author(s):  
Jean-Bernard Daeppen

Zusammenfassung. Erwachsene in der Schweiz trinken durchschnittlich zwei Gläser Wein pro Tag. Alkoholmissbrauch und kognitive Störungen sind eng verknüpft, vor allem bei älteren Personen. Die klinische Untersuchung muss nach Anzeichen von Unterernährung suchen und eine neuropsychologische Untersuchung einschliessen, wenn der Mini-Mental-Status pathologisch ist. Bei Anzeichen einer Gayet-Wernicke-Krankheit muss eine intravenöse B1-Vitamin-Therapie zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung eingeleitet werden. Kognitive Beeinträchtigung ist eine schlechte Prognose für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit, sollte aber nicht dazu führen, die Behandlungsbemühungen aufzugeben.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (6) ◽  
pp. 309-314 ◽  
Author(s):  
Patrik Schmid ◽  
Nicole Badur ◽  
Sebastian Kluge ◽  
Esther Vögelin

Zusammenfassung. Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist das häufigste Kompressionssyndrom der peripheren Nerven. Zur Diagnostik gehören die Anamnese mit den in der 6-Punkte-Karpaltunnelsyndrom-Symptomskala enthaltenen Kriterien nächtliche Brachialgie, Brachialgie tagsüber, nächtliche Akroparästhesie und Akroparästhesie tagsüber sowie eine spezifische klinische Untersuchung. Die weiteren diagnostischen Schritte schliessen eine Abklärung mittels Elektroneuromyografie ein. Eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung zur Einschätzung der Morphologie des N. medianus hat zunehmend an Bedeutung in der Diagnosestellung des KTS gewonnen, während die Elektroneuromyografie eine funktionelle Beurteilung erlaubt. Der Kardinalbefund in der Nervensonografie (NUS) ist die relative oder absolute Vergrösserung des Nervenquerschnitts proximal des Randes des Retinaculum flexorum. Obwohl zunehmend Studien befürworten, NUS als Erstuntersuchung in der Diagnostik des KTS einzusetzen, herrscht kein Konsens über optimale sonografische Kriterien in der Definition eines komprimierten N. medianus. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einsatz von Ultraschall und Elektrophysiologie in der Diagnosestellung des KTS am eigenen Patientengut und im Vergleich zur Literatur vorzustellen.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (1) ◽  
pp. 9-15
Author(s):  
Giorgio Tamborrini

Zusammenfassung. Anhand von verschiedenen Fällen werden häufige und weniger häufige Ursachen von schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken illustriert. In der Regel führt uns bereits die Anamnese und die präzise klinische Untersuchung in die richtige diagnostische Richtung. Die weiteren Abklärungen wie Laboranalysen oder bildgebende Verfahren werden gezielt unter Berücksichtigung der Klinik eingesetzt.


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