scholarly journals Diffuse alveoläre Hämorrhagie mit späterer ANCA-Positivität und Emphysembildung bei drei jungen Erwachsenen

2020 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 101-109
Author(s):  
Anna Stainer ◽  
Alex Rice ◽  
Anand Devaraj ◽  
Joseph Luke Barnett ◽  
Jacqueline Donovan ◽  
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Hintergrund: Die diffuse alveoläre Hämorrhagie (DAH) ist durch die diffuse Anreicherung von roten Blutkörperchen in den Alveolen und durch Milchglastrübungen und/oder Konsolidierungen in der Computertomographie (CT) gekennzeichnet. Wenn keine nicht immunologischen Ursachen identifiziert werden können, wird die DAH klassischerweise in eine idiopathische DAH (idiopathische pulmonale Hämosiderose, IPH) und eine autoimmun bedingte DAH eingeteilt. In der vorliegenden Arbeit beschreiben wir 3 Patienten mit zunächst als IPH eingestuften rezidivierenden pulmonalen Hämorrhagien, die Jahre nach der Erstmanifestation Anti-Myeloperoxidase (MPO)-Antikörper, ein im CT sichtbares Emphysem und, in einem Fall, eine Nierenbeteiligung ausbildeten. Fallbericht: Bei Patientin 1 wurde im Alter von 14 Jahren eine IPH diagnostiziert. Die Erkrankung war durch eine immunsuppressive Therapie nur schlecht beherrschbar, auch wenn ANCA über Jahre negativ blieben. Neunzehn Jahre nach der Erstmanifestation wurden bei der Patientin MPO-ANCA und eine leichte Nierenbeteiligung nachgewiesen. Die Patientin erhielt eine Behandlung mit Rituximab, auf die sie gut ansprach. Seit der Erstmanifestation waren im Thorax-CT durchgehend diffuse Milchglastrübungen und eine Verdickung von Interlobulärsepten erkennbar. Zehn Jahre später traten zystenartige Verschattungen auf, die mit einem Emphysem vereinbar waren und eine auffallende peribronchovaskuläre Verteilung zeigten. Bei Patient 2 wurde im Alter von 32 Jahren eine IPH diagnostiziert. Er erhielt Kortikosteroide und Methotrexat, worauf er wechselhaft ansprach. Elf Jahre nach der Erstmanifestation wurden MPO-ANCA nachgewiesen und im CT zeigte sich ein Emphysem mit peribronchovaskulärer Verteilung, das sich in der Folge wesentlich weiter ausdehnte. Bei Patient 3 wurde im Alter von 7 Jahren eine IPH diagnostiziert, die mit rezidivierenden Hämoptysen variablen Schweregrads einherging. Diese wurden intermittierend mit Kortikosteroiden behandelt, bis der Patient im Alter von 11 Jahren wegen schwerer DAH intubiert werden musste. Acht Jahre nach der Erstdiagnose wurden im CT emphysematöse Veränderungen beobachtet und 11 Jahre nach der Erstdiagnose wurden zum ersten Mal MPO-ANCA nachgewiesen. Schlussfolgerungen: Unserer Ansicht nach zeigen diese 3 Fälle Folgendes: 1. die Möglichkeit, dass sich mehrere Jahre nach Erstmanifestation einer DAH eine ANCA-Positivität ausbildet, 2. die Möglichkeit, dass eine DAH zu zystenartigen/emphysematösen Veränderungen mit peribronchovaskulärer Verteilung im CT führen kann. Darüber hinaus unterstreichen die Tatsache, dass die Patienten eine fortgesetzte immunsuppressive Therapie benötigten, und die Emphysembildung, dass Autoimmun-Phänomene eine Rolle spielen können, auch wenn die DAH zunächst als «idiopathisch» eingestuft wird. Es sind weitere Studien erforderlich, um die Beziehung zwischen DAH, ANCA-Positivität und Emphysembildung besser zu verstehen.

Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (01) ◽  
Author(s):  
A Frille ◽  
S Grachtrup ◽  
HJ Seyfarth ◽  
H Wirtz

Pneumologie ◽  
2004 ◽  
Vol 58 (S 1) ◽  
Author(s):  
W Hohenforst-Schmidt ◽  
HM Altmannsberger ◽  
G Goeckenjan

Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (33) ◽  
pp. 1267-1269
Author(s):  
Kretzschmar ◽  
Steinke ◽  
Steinbrich

- Diffuse alvedäre Hämorrhagie (DAH): schwere Komplikation nach hämotopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) mit hoher Mortalität - Rechtzeitige Diagnose und Differenzierung von anderen pulmonalen Komplikationen essentiell - Richtungsweisende Informationen durch radiologische Bildgebung - Diagnosesicherung durch den Blutnachweis in der BAL - Therapieansätze mit hochdosierten Steroiden bei DAH


Pneumologie ◽  
2019 ◽  
Vol 73 (10) ◽  
pp. 582-585 ◽  
Author(s):  
V.-S. Eckle ◽  
N. Lambiris ◽  
D. Grund ◽  
M. Vogtmann ◽  
C. Ruwwe-Glösenkamp ◽  
...  

ZusammenfassungEin 35-jähriger Patient stellte sich mit Fieber, Dyspnoe und Petechien in der Notaufnahme einer Universitätsklinik vor. Im Röntgen-Thorax zeigten sich bipulmonale Infiltrate. 5 Tage zuvor hatte sich der Patient Silikonöl als kosmetischen Laieneingriff subkutan in den Penis injizieren lassen. Bei zunehmender respiratorischer Verschlechterung musste der Patient analgosediert und intubiert werden. Im CT des Thorax und in der Bronchoskopie zeigte sich eine diffuse alveoläre Hämorrhagie. Die Diagnose einer Pneumonitis mit einem schweren akuten respiratorischen Versagen aufgrund eines Silikon-Embolisations-Syndroms wurde gestellt. Neben Bauchlagerung und Lungen-protektiver Beatmung wurde mit einer Kortison-Stoß-Therapie behandelt. Nach 19 intensivstationären Behandlungstagen konnte der Patient auf die Normalstation verlegt werden. In der ambulanten Nachsorge zeigte sich eine altersentsprechende Lungenfunktion. Fazit Bei Fieber, Atemnot und alveolärer Hämorrhagie sollte im Zusammenhang mit kosmetischen Eingriffen differenzialdiagnostisch an eine Silikon-Pneumonitis gedacht werden. Unter Hochdosis-Kortison-Therapie und Lungen-protektiver Beatmung kann ein schweres respiratorisches Lungenversagen bis zur vollständigen Ausheilung erfolgreich therapiert werden.


Pneumologie ◽  
2007 ◽  
Vol 61 (S 1) ◽  
Author(s):  
W Hohenforst-Schmidt ◽  
K Hermle ◽  
C Axthelm ◽  
H Altmannsberger ◽  
T Geisler

Pneumologie ◽  
2014 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
T Merk ◽  
G Ott ◽  
M Hetzel ◽  
S Bode-Erdmann

2003 ◽  
Vol 22 (03) ◽  
pp. 122-130
Author(s):  
B. Schlotter-Weigel ◽  
C. Sommer ◽  
D. Heuss

ZusammenfassungUnter vaskulitischen Neuropathien versteht man immunvermittelte Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen die Schädigung der Nerven durch eine Entzündung der Blutgefäße bedingt ist. Unterschieden werden vaskulitische Neuropathien bei primären und sekundären systemischen Vaskulitiden, bei entzündlichrheumatischer Systemerkrankung, bei malignen Erkrankungen, medikamenteninduzierten Vaskulitiden und die nicht-systemische vaskulitische Neuropathie (NSVN). Das typische klinische Erscheinungsbild einer vaskulitischen Neuropathie ist eine asymmetrische oder multifokale schmerzhafte sensomotorische Neuropathie mit akutem/subakutem oder chronischem Verlauf mit schubförmigen Verschlechterungen. Charakteristisch sind weiterhin der elektrophysiologische Nachweis einer aktiven asymmetrischen axonalen sensomotorischen Neuropathie und die Besserung durch immunsuppressive Therapie. Eine gesicherte Vaskulitis liegt vor, wird ein positiver Biopsiebefund erhoben; das Fehlen eindeutiger morphologischer Befunde schließt sie jedoch nicht aus. Es gibt keinen Labortest, der eine Vaskulitis definitiv nachweist oder ausschließt, so ist auch bei ausschließlich unauffälligen Ergebnissen von durchaus umfangreichen Blutuntersuchungen das Vorliegen einer NSVN möglich. Systemische Vaskulitiden treten mit einer Inzidenz von mindestens 4/100000 jährlich auf und haben unbehandelt eine schlechte Prognose, die durch immunsuppressive Therapie entscheidend verbessert wird. Bei der NSVN ist die Prognose deutlich besser, eine längerfristige immunsuppressive Therapie ist auch hier häufig erforderlich.


2006 ◽  
Vol 44 (08) ◽  
Author(s):  
C Schramm ◽  
C Glaubke ◽  
HU Kasper ◽  
A Weinmann ◽  
A Teufel ◽  
...  

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