ZusammenfassungHintergrund: In diesem Beitrag wird erstmals im deutschen Sprachraum ein Fragebogen zur Erfassung von Spiritual Care-Kompetenzen (SCCQ) validiert. Fragestellung: Welche Reliabilität und welche faktorielle Struktur hat der SCCQ? Methode: Querschnittserhebung (N=717, 74 % Frauen, 65 % katholisch). Statistische Methoden: Interne Konsistenz (Cronbachs α), explorative Faktorenanalyse (EFA), Strukturgleichungsmodellierung (SEM). Ergebnisse: Die EFA erbringt eine 7-faktorielle Struktur des SCCQ mit 26 Items: (1) Wahrnehmungs-Kompetenz; 2) Team-Spirit; 3) Dokumentations-Kompetenz; 4) Selbsterfahrung und proaktive Öffnung; 5) Wissen über andere Religionen; 6) Gesprächsführungs-Kompetenz; 7) proaktive Empowerment-Kompetenz. Cronbachs α der Skalen reicht von .73 bis .86. Die SEM bestätigt das Modell (cfi = 0.96, tli = 0.95, rmsea = 0.04, srmr = 0.05). Die „Gesprächsführungs-Kompetenz“ wird als am stärksten ausgeprägt eingeschätzt, die „Dokumentations-Kompetenz“ am geringsten. Keine wesentlichen Geschlechts-assoziierten, jedoch Alters-assoziierte Unterschiede. Schlussfolgerung: Der SCCQ eignet sich zur Erfassung von strukturellen und individuellen Förderungsbedarfen und zur Evaluierung von Trainingsmaßnahmen.