ZusammenfassungHarnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Einen nicht geringen Anteil stellen rezidivierende Harnwegsinfekte dar, was bei den Patientinnen zu Beeinträchtigungen vor allem bei körperlicher Intimität, Sozialkontakten und Arbeitsfähigkeit führt. Hilfe bei Diagnosestellung und Verlaufsbeurteilung kann der standardisierte Fragebogen ACSS geben.Neben allgemeiner Aufklärung und Beratung über Risikofaktoren von Harnwegsinfektionen sind vor allem die nicht-antibiotischen Therapieoptionen zur Rezidivreduktion wichtig. Ziele hiervon sind Resistenzentwicklungen und den entsprechenden unerwünschten Nebenwirkungen von Antibiotika vorzubeugen. Zu den nicht-antibiotischen Strategien zählen allen voran eine persönliche Beratung mit Vermittlung von Verhaltensempfehlungen, die Immunoprophylaxe, Phytotherapeutika, sowie eine lokale Östrogensubstitution. Bei hohem Leidensdruck der Patientinnen ist jedoch nach entsprechender Abwägung auch eine antibiotische Prophylaxe in Betracht zu ziehen. Zusammenfassend sollte eine individuelle Beratung erfolgen und mit einem multimodalen Therapieansatz behandelt werden.