scholarly journals Wie relevant ist die gesetzliche Fortbildungsverpflichtung für Lehrkräfte? Eine empirische Untersuchung zur Fortbildungsteilnahme in verschiedenen deutschen Bundesländern

2020 ◽  
Vol 10 (2) ◽  
pp. 211-229
Author(s):  
Jenny Kuschel ◽  
Dirk Richter ◽  
Rebecca Lazarides

Zusammenfassung Für Lehrkräfte besteht in Deutschland eine allgemeine Pflicht zur Fortbildung, jedoch gibt es nur in wenigen Bundesländern konkrete Vorgaben zum Umfang dieser Verpflichtung und zur Dokumentation der Fortbildungsaktivitäten. Diese Arbeit untersucht daher die Bedeutsamkeit dieser gesetzlichen Verpflichtung für die Fortbildungsteilnahme von Lehrkräften. Anhand der Daten zur Fortbildungsaktivität aus den IQB-Ländervergleichen 2011, 2012 und dem IQB-Bildungstrend 2015 wurde mittels logistischer und linearer Regressionsmodelle analysiert, inwiefern die Teilnahme an einer Fortbildung sowie die Anzahl besuchter Fortbildungen in Zusammenhang mit den in einem Bundesland bestehenden Vorgaben zum Fortbildungsumfang und der Pflicht zum Nachweis absolvierter Fortbildungen steht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit zur Teilnahme an einer Fortbildung nur in einer der drei Studien höher ausfällt, wenn eine spezifische Fortbildungspflicht besteht. Zudem lassen sich über alle betrachteten IQB-Studien hinweg positive Zusammenhänge zwischen den gesetzlichen Vorgaben zum Fortbildungsumfang und der Anzahl besuchter Fortbildungen nachweisen. Die Zugehörigkeit zu Bundesländern mit Nachweispflicht steht jedoch nicht in systematischem Zusammenhang zur Fortbildungsteilnahme. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass sich die Teilnahme an Fortbildungen in begrenztem Ausmaß durch gesetzliche Vorgaben steuern lässt. Mögliche Implikationen für die Erhöhung der Fortbildungsteilnahme werden diskutiert.

Author(s):  
Joachim Rosenkranz ◽  
Annette Kämmerer ◽  
Martina Wittkamp ◽  
André Rupp ◽  
Franz Resch

Zusammenfassung. Die Studie untersucht, in welchem Ausmaß Körperscham im Empfinden von heutigen Jugendlichen eine Rolle spielt. Dabei wurde folgenden Fragen nachgegangen: 1. In welchem Ausmaß sind Reaktionen der Körperscham im Alltag von Jugendlichen heute anzutreffen? 2. Lösen bestimmte Körperschambereiche, nämlich “Nacktheit”, “Sexualität” und “Attraktivität” (des eigenen Körpers) unterschiedlich starke Körperschamgefühle aus? 3. Werden durch anwesende Beobachter stärkere Schamgefühle ausgelöst als durch nur gedanklich vorgestellte? 4. Wird die Intensität des Sich-Schämens durch negative Bewertungen anderer Personen gesteigert? 5. Lassen sich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen feststellen? Die Stichprobe umfaßte 60 Jugendliche (28 w, 32 m) zwischen 14 und 16 Jahren, die zum größten Teil eine Haupt- oder Realschule besuchten. Die Datenerhebung erfolgte mit einem von den Autorinnen und Autoren entwickelten Szenarieninventar, das unterschiedliche Intensitäten von Körperscham erfaßt. Die Ergebnisse zeigen, daß sich die Jugendlichen eher geschämt als nicht geschämt haben. War der Körperschambereich “Nacktheit” betroffen, wurden stärkere Schamreaktionen berichtet als in Situationen mit sexuell gefärbtem Inhalt. Negative Bewertungen führten ebenfalls zu intensiveren Schamreaktionen. Keinen Einfluß auf die Intensität des Sich-Schämens hatten die Anwesenheit eines Beobachters und das Geschlecht der Jugendlichen.


2020 ◽  
Vol 25 (07/08) ◽  
pp. 46-47
Author(s):  
Florian Kaiser ◽  
Andreas Schmid ◽  
Jörg Schlüchtermann

Ökonomen haben die Finanzen im Blick, Mediziner das Wohl ihrer Patienten – so lautet eine weitverbreitete Sichtweise. Doch wer ist besser geeignet, Krankenhäuser zu leiten? Eine empirische Untersuchung aus Deutschland liefert neue Erkenntnisse und zeigt, dass diese pauschalierte Sichtweise in der Praxis nur bedingt nachgezeichnet werden kann.


2005 ◽  
Vol 67 (07) ◽  
Author(s):  
G Clausen ◽  
M Borchelt ◽  
C Janßen ◽  
S Loos ◽  
L Mull ◽  
...  

2015 ◽  
Vol 62 (1) ◽  
pp. 012-024 ◽  
Author(s):  
Benedikt Blahous ◽  
Juan Gorraiz ◽  
Christian Gumpenberger ◽  
Oliver Lehne ◽  
Bettina Stein ◽  
...  

Author(s):  
Christine Prokop

In Zeiten erstarkender rechter politischer Parteien kommt der Neutralität der öffentlichen Verwaltung eine besondere Bedeutung zu. Haben öffentlich Beschäftigte eine ablehnende Haltung gegenüber Policy-Zielen oder einzelnen Maßnahmen, kann das den Policy-Implementationsprozess verlangsamen oder verhindern. Insbesondere im öffentlichen Dienst sollte jedoch das Neutralitätsgebot auch gegenüber politisch umstrittenen Policy-Maßnahmen, wie Anti-Diskriminierungs- und gleichstellungsmaßnahmen (ADG), gelten. In dieser Arbeit wird erstmals der Zusammenhang zwischen der Einstellung zu einer ADG-Maßnahme, der individuellen politischen Einstellung und einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst empirisch analytisch untersucht. Dazu werden die Ergebnisse einer Umfrage unter insgesamt 1.239 öffentlich und privat Beschäftigten analysiert. Die Ergebnisse der multiplen Regressionsanalyse zeigen, dass Personen die anonymisierte Bewerbung umso stärker ablehnen, je stärker sie sich mit der politischen Rechten identifizieren. Eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst hat entgegen der theoretischen Erwartung keinen neutralisierenden Einfluss.


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