soziale praxis
Recently Published Documents


TOTAL DOCUMENTS

208
(FIVE YEARS 52)

H-INDEX

9
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Clemens Eisenmann
Keyword(s):  

Author(s):  
Thiemo Bloh

ZusammenfassungLehrkräftekooperation wird generell eine positive Bedeutung in Bezug auf Schul- und Unterrichtsentwicklung zugeschrieben. Dabei sind empirische Belege für eine positive Wirksamkeit nach wie vor kaum vorhanden, es gibt sogar Befunde zu ‚negativen‘ Konsequenzen von Lehrkräftekooperation. Um diese Widersprüchlichkeit zu klären, wurde in der vorliegenden Arbeit Kooperation nicht als Instrument bzw. als Technik betrachtet, sondern als soziale Praxis verstanden, in der eigenlogisches, kollektiv-implizites Wissen (re)produziert wird (Community of Practice). Parallel dazu wurde ein praxeologisches Kompetenzverständnis (Praxiskompetenz) eingeführt, das wesentlich auf die Praxeologie Pierre Bourdieus zurückgeht und den Zusammenhang zwischen Lehrkräftekooperation als Community of Practice und kollektiv strukturierter, individueller Kompetenz theoretisch verdeutlicht. Die empirischen Befunde, welche mittels der Dokumentarischen Methode generiert wurden, verweisen auf die Bedeutung unterschiedlicher Relationslogiken (Nicht-Passung, Entfaltung, Herausforderung) für das ‚Lernen‘ von oder innerhalb von Praxiskompetenz(en) und damit auch auf die Wichtigkeit einer grundlegend kollektiv gerahmten Perspektive auf Lehrkräftekooperation. Vor diesem Hintergrund ist ein allzu positiver Blick auf Lehrkräftekooperationsprozesse kritisch zu betrachten.


2021 ◽  
pp. 147-174
Author(s):  
Bärbel Beinhauer-Köhler
Keyword(s):  

10.35468/5926 ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Annika Gruhn
Keyword(s):  

Die Studie „Doing Lernbegleitung. Hochschullernwerkstätten als Orte der Generationenvermittlung“ wendet sich dem Bereich der sogenannten ersten Phase der Lehrer*innenbildung an deutschen Hochschulen zu. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den Besonderheiten des Forschungsfelds Hochschullernwerkstatt geht die Studie der Frage nach, wie Studierende des Lehramts im Rahmen des Praxisprojekts „Werkstatt für Kinder“ der Hochschullernwerkstatt OASE an der Universität Siegen mit dem pädagogischen Konzept der Individualisierung bzw. Öffnung und der damit verbundenen Einführung in die Rolle der Lernbegleitung konfrontiert werden: So wird die Umsetzung des konzeptionellen Selbstverständnisses in der sozialen Praxis der OASE Hochschullernwerkstatt fokussiert. Um ethnografisch zu erforschen, wie Lernbegleitung gemacht wird, wird sowohl die Vorbereitung auf die „Werkstatt für Kinder“ innerhalb der studentischen Peer-Gruppe, als auch die Inszenierung von Studierenden als Lernbegleiter*innen für Kinder in den Blick genommen. Durch diesen Zugang können typische Handlungsprobleme aller genannten Akteur*innen und damit verbundene spezifische Spannungsfelder und Konflikte des pädagogischen Settings Hochschullernwerkstatt sukzessive aus einer empirisch begründeten distanziert-analytischen Perspektive heraus beschrieben werden. Die Studie ist von einem sehr persönlichen Zugang zum Feld und damit einer involvierten Forscherinnenposition geprägt, die im Rahmen des Forschungsprozesses als Analysewerkzeug genutzt wird. Die empirischen Ergebnisse werden entsprechend der Entfaltung sozialer Praxis im Feld vorgestellt und anschließend an zwei theoretische Rahmungen, generationale Ordnung und (pädagogische) Räume und Dinge, angebunden. So wird Lernbegleitung als eine spezifische, in der OASE Hochschullernwerkstatt situierte, soziale Praxis rekonstruiert, welche als Herstellung generationaler Ordnung durch die Trias von menschlichen Akteur*innen, Räumen und Dingen beobachtet und beschrieben werden kann. Im Gegensatz zu der normativ aufgeladenen Gegenüberstellung von „traditionellem“ und „alternativem“ pädagogischen Handeln werden mittels dieser theoretischen und analytischen Brille Unterschiede (zum Beispiel zwischen Lehren und Lernbegleitung, aber insbesondere auch zwischen Kindern und Studierenden) nicht als bereits gegeben vorausgesetzt, sondern prozesshaft als Effekt und Medium sozialer Praxis aufgefasst.


2021 ◽  
pp. 13-46
Author(s):  
Gianna Wilm
Keyword(s):  

Author(s):  
Christoph Rehmann-Sutter

ZusammenfassungDie breite Einführung nicht-invasiver pränataler Tests (NIPT) sowie die Ausweitung der Testziele über Trisomien hinaus machen es notwendig, Sinn und Ziel der pränatalen Diagnostik (PND) als emergente soziale Praxis grundsätzlich zu diskutieren. Wenn, wie angenommen wird, PND nicht zu eugenischen Zwecken, sondern zur Stärkung der Autonomie dienen soll, muss gefragt werden, welche Bedeutung die Entscheidungen haben, ein bestimmtes zukünftiges Kind (nicht) zu gebären. Stephen Wilkinson hat vorgeschlagen, PND als eine Form „selektiver Reproduktion“ zu verstehen. In diesem Paper wird geprüft, ob die Charakterisierung der Entscheidung nach PND als „Selektion“ zutrifft und welche moralischen Vorannahmen ihr zugrunde liegen.Es zeigt sich, dass das Konzept der „selektiven Reproduktion“ die Handlungen der PND inakkurat repräsentiert. Es beinhaltet zudem sowohl eine Abstrahierung als auch eine Distanzierung. Es nimmt an, dass Frauen und Paare entweder falls nötig mehrere Schwangerschaften planen, um ein gesundes Kind zu erzeugen, oder sich als Ausführende einer selektiven Strategie auf der Populationsebene verstehen. Die Einschränkung der ethischen Diskussion auf das Problem der Selektion verdeckt zwei wichtige Problemfelder, die die konflikthaltige Situation der PND aus der Perspektive der Frau oder des Paares charakterisieren: die Schwangerschaft als persönliche Beziehung und den Akt des Abbruchs der Schwangerschaft. Aufgrund seiner impliziten Normativität wird „selektive Fortpflanzung“ als sinnvolle Bezeichnung für die Praxis der PND zurückgewiesen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document